Apfelstrudel a lá Mama – Oder it‘s getting cold outside…

Es ist ja unglaublich wie lang und schön warm dieses Jahr der Sommer war, wobei warm ja schon beinah untertrieben ist, wie oft habe ich an den Wochenenden an die armen Bräute gedacht, die bei der Hitze in ihren Brautkleidern wahrscheinlich weg geschmolzen sind. Trotzdem werde ich immer ein Sonnenkind bleiben und blicke nun schon wieder etwas wehmütig ein paar Wochen zurück, als man noch Kleider und Röcke tragen konnte und man nicht vor dem Rausgehen aufs Thermometer gucken musste, um zu prüfen wie viele Schichten Kleidung heute notwendig sind. Selbstverständlich gönne ich der Natur die notwendige Abwechslung, jedoch bin ich dann doch eher der Typ, der sich bei den kühleren Temperaturen unter der Decke verkriecht, Kerzen anmacht und feel-good-Filme guckt…Stichwort: Kevin allein zu Haus… Geht es Euch nicht genauso? In dem Moment wächst dann auch die Lust, die ersten Kekse zu backen und leckere Gewürze zu verwenden. Und wenn ich so an den Herbst denke, kommen bei mir unweigerlich Äpfel, Nüsse und Zimt, am liebsten in Kombination, ganz oben auf die Liste. Alles Erinnerungen an die Kindheit und da fällt mir direkt das wunderbarste Rezept für leckeren Apfelstrudel ein, das ich kenne. Wie könnte es auch anders sein? Es ist natürlich von meiner Mama. Vor kurzem hat Marian von Mann backt bei der Frankfurter Buchmesse zu leckerem Apfelstrudel aufgerufen, ich konnte leider keinen Live-Strudel liefern, aber ich versprach ihm mein Rezept. Versprechen werden selbstverständlich eingelöst und somit kann ich Euch alle an diesem wunderbaren Rezept teilhaben lassen. Meine Mama sagt übrigens ein herrliches Rezept, wenn man wütend ist, da der Strudelteig nicht nur geknetet, sondern geschlagen werden muss, kann man alles in die Verarbeitung reinpacken, was einem so auf der Seele liegen mag, also tobt Euch mal so richtig  aus.

REZEPT APFELSTRUDEL 

 

Zutaten

Teig:

300 g Mehl

ca. 50 ml neutrales Öl

ca. 125 ml lauwarmes Wasser

1 Prise Salz

 

Füllung:

ca. 1-1,2 kg Äpfel

ca. 2 EL Margarine, flüssig

Semmelbrösel nach Gefühl

Zucker und Zimt nach Gefühl

ca. 75 g gemahl. Haselnüsse

ca. 50 g Mandelstifte

 

Puderzucker

 

Zubereitung

Das Mehl in eine Schüssel geben, eine Kuhle bilden und sowohl das Öl, als auch das Wasser und das Salz zugeben. Mit den Händen verkneten, es entsteht ein klebriger Teig, der dann mehrere Male kräftig auf eine saubere Arbeitsfläche geschlagen wird. Am Ende des Vorgangs ist der Teig schön weich und elastisch, er ist nicht mehr klebrig und wirft leichte Blasen. Den Teig etwas ruhen lassen, ca. 1/2 Stunde. In der Zwischenzeit die Äpfel schälen und entkernen und in dünne Scheiben hobeln. Nun den Teig in zwei gleich große Hälften teilen und zunächst eine Hälfte auf einem bemehlten Tuch ausrollen. Da der Teig sehr dünn werden muss, folgt folgender Vorgang. Ballt Eure Fäuste und haltet sie nach oben, nehmt nun den ausgerollten Teig, legt ihn auf die Fäuste und werft ihn leicht in die Luft und fangt ihn mit den Fäusten wieder auf, hierdurch zieht er sich und wird immer länger und dünner. Wenn ihr leichte Drehbewegungen in den Handgelenken beim Werfen macht, bekommt er eine schöne gleichmäßige Form. Wenn der Teig schön dünn ist, legt ihn auf das Tuch, zieht ihn in Form und tröpfelt einige TL geschmolzene Butter auf die Oberfläche, hierüber streut ihr nun die Semmelbrösel. Die gehobelten Äpfel leicht in der Hand zerdrücken und auf dem Teig verteilen, am Rand ca. 1 cm Platz lassen. Zucker und Zimt aufstreuen, gemahl. Haselnüsse und Mandelstifte darüber verteilen. Den Teig an den kurzen Seiten leicht einschlagen und dann den Strudel mit Hilfe des Tuches langsam längs aufrollen. Auf ein Backblech mit Backpapier legen und mit flüssiger Margarine bestreichen. Nun das Ganze mit dem zweiten Teil des Teiges wiederholen. Beide Strudel passen auf ein Blech. Diese bei 160 Grad für 25-30 min. backen bis der Strudel eine leichte Bräunung aufweist. Abkühlen lassen, in Stücke schneiden und mit Puderzucker bestreuen – schmecken lassen.

 

Meine Hinweise:

  • Legt Euch bereits zu Beginn alle Zutaten zurecht, so lässt sich der Strudel am einfachsten zubereiten.
  • Der Teig ist am Anfang tatsächlich recht klebrig, das ändert sich aber schnell, wenn ihr ihn auf die Arbeitsfläche schlagt. Überlegt Euch aber gut zu welcher Tageszeit ihr den Strudel machen wollt, das schlagen dauert ein paar Minuten und nicht jeder Nachbar ist von dieser Geräuschkulisse begeistert.
  • Wählt die Äpfel nicht zu sauer, oder denkt daran dann etwas mehr Zucker zu verwenden, damit der Strudel eine schöne Süße hat.
  • Wenn ihr die Äpfel gehobelt habt, gebt einen kleinen Schluck Zitronensaft daran, dann werden die Äpfel nicht braun.
  • Als bemehltes Tuch könnt ihr eine saubere Tischdecke oder zur Not auch einfach ein frisches Bettlaken verwenden.
  • Die angegebenen Mengen für die Füllung gehören je zur Hälfte in einen Strudel.
  • Der Strudel schmeckt frisch gebacken am besten.

 

Viel Spaß beim Ausprobieren!

 

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