Schwäbischer Träubleskuchen – Eine Schwäbin grüßt die Schwaben

Stark und groß durch Spätzle mit Soß‘ – JA, ich bin bekennende und stolze Schwäbin. Ihr könnt es ja nicht wissen, da Ihr meine Worte ja lest, aber selbst, wenn Ihr mich hören könntet, würdet Ihr mir meinen Ursprung nicht anmerken, denn meine Eltern haben immer darauf wert gelegt, dass wir auch Hochdeutsch sprechen können. Mission gelungen würde ich sagen. Meine Schwester, die eigentlich in Niedersachsen geboren wurde und dann in Baden-Württemberg aufwuchs, ist im Grunde genommen viel mehr Schwäbin, als ich das von mir behaupten kann, denn ich bin zwar dort geboren und habe 12 Jahre dort gelebt, bin aber mit meinen 33 Jahren nun bereits einen längeren Teil meines Lebens in Niedersachsen zu Hause als in Baden-Württemberg. Meine Schwester und ich haben also quasi die Heimat getauscht. Was mir aber definitiv geblieben ist, ist die Vorliebe für die schwäbische Küche, so bin ich z.B. ausgesprochener Fan von selbstgemachten Käsespätzle und muss zugeben, dass ich bereits als Kind, wie die einleitenden Worte des Beitrags verraten, am liebsten Spätzle mit Soß‘ verspeiste. Da ich ja nun keinen Koch-Blog, sondern einen Back-Blog habe, möchte ich Euch heute gerne mit einem wunderbaren schwäbischen Kuchenrezept erfreuen. Das Rezept habe ich bereits seit vielen Jahren, um ehrlich zu sein, seit 1995. Es befindet sich nämlich in meinem allerersten Backbuch, das mir eine Bekannte meiner Eltern schenkte, als sie bemerkte, dass ich Freude am Backen habe. Da seht Ihr mal, wie weit meine Backgeschichte bereits zurück reicht. Bei dem Backbuch handelt es sich um das Zwergenstübchen Backbuch des Vehling Verlages, auf Seite 64 findet Ihr das Rezept für den Schwäbischen Träubleskuchen. Meine Mama, die in Koch- und Backbüchern gerne Randnotizen zu Rezepten hinzufügt, hat hier vermerkt: Sehr gut! Das ist ja wohl eindeutig. 😉

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REZEPT – SCHWÄBISCHER TRÄUBLESKUCHEN

 

Zutaten

 

Teig:

300 g Mehl

175 g Margarine

100 g Zucker

2 Eigelb

1 Beutel Citroback

1 Beutel Rumback

 

Zutaten zwischen Teig und Belag:

1 Eigelb

3 EL Semmelbrösel

50 g gemahlene Mandeln

1 EL Zucker

 

Zutaten für den Belag:

500 g rote Johannisbeeren

4 Eiweiß

200 g Zucker

150 g gemahlene Mandeln

 

Meine Hinweise

  • Citroback und Rumback können auch gut durch Zitronenaroma und einen EL Rum ersetzt werden. Ich kann nicht sagen was besser ist, funktioniert aber beides sehr gut.
  • Die Menge des Zuckers würde ich ausnahmsweise genau so belassen, wie sie angegeben ist. Da Johannisbeeren in der Regel eher säuerlich sind, braucht man die gewisse Süße, damit der Kuchen am Ende rund im Geschmack ist.
  • Ich habe für meinen Kuchen ganz frisch gepflückte Johannisbeeren aus dem Garten meiner Eltern verwendet. Ja, es ist aufwendig, erst Rispe für Rispe pflücken, dabei mit krummem Rücken in irgendeinem Beet hängen, um danach Beere für Beere von den einzelnen Rispen zu pulen. ABER: Ihr wisst woher sie stammen und ich finde es ein schönes Gefühl etwas aus dem Garten zu verputzen.
  • Achtet darauf, dass der Eischnee schön steif wird, nur so erhaltet Ihr die herrliche Kruste auf dem Kuchen.
  • Beim ersten Backen reichen 175 Grad (natürlich ofenabhängig) vollkommen aus.

 

Zubereitung

  1. Aus den Teigzutaten einen Hackteig (Mürbeteig) herstellen. Teig in eine Springform geben, einstechen.
  2. 1 Eigelb verquirlen, Teig damit bestreichen. Semmelbrösel, Mandeln und Zucker vermischen und auf dem Eigelb verteilen. 15-20 min. bei 175-200 Grad backen.
  3. Eiweiß und Zucker steif schlagen. Johannisbeeren und Mandeln zum Eischnee geben, unterheben und auf dem Kuchen verteilen. Weitere 30-40 min. bei 175 Grad backen.

N‘ Guada!

 

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7 Gedanken zu „Schwäbischer Träubleskuchen – Eine Schwäbin grüßt die Schwaben

  1. …der Kuchen sieht ja lecker aus und ich bin im Ländle und kann nicht probieren… Wie schade! Vielleicht backst du ja nochmal einen bei Lieferung der Träuble….ohne pflücken und zupfen vorher…. Das übernehme ich gerne…Mama…. Denn ich weiß, was ich bekomme!!

  2. Danke für das tolle Rezept. Wir kommen von der schwäbischen Alb und haben diese Jahr notgedrungen Träuble bei der Tante vom meinem Mann pflücken müssen. Beim Rezept suchen sind wir auf dieser hier gestoßen. Na, wenn ich statt Mandeln keine Hasnüsse gekauft hätte dann hätte ich es eins zu eins nachgebacken. Tolles Rezept und kein durchweichter Boden. Dankeschön🌹🌺
    LG Anja

  3. Der Trick mit dem Extra-Belag auf dem Boden und dem Vorbacken ist genial. Der Mürbeteigboden weicht dadurch nicht auf und wird nicht matschig. Habe beim zweiten Mal zusätzlich noch ein paar Minuten nur mit Unterhitze nachgebacken – klappt wunderbar.

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